Weltknoten

 
Die objektiv beschreibbare Welt einerseits und unsere subjektive Erfahrung der Welt andererseits stehen in einer Beziehung, die Arthur Schopenhauer als Weltknoten bezeichnet. Damit gibt er uns eine Metapher für die Komplexität der Welt nicht nur im philosophischen, sondern auch im historischen, gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Sinn. In der Metapher des Weltknotens findet sich das Programm des Humboldt Forums wieder und gibt dem Museumsangebot eine Dimension im Sinne einer anthropologischen Botschaft.

Der bildkünstlerische Akt besteht darin, die Abstraktheit des begrifflichen Inhalts in die Konkretheit und Sinnfälligkeit der visuellen und materiellen Realisierung zu übersetzen. Die Metapher wird zum Objekt.

Der Weltknoten als Kunstobjekt bildet sich aus einer Vielzahl einzelner Stränge, die sich zu einem Ganzen vereinen. Die vielen Stränge, die im Weltknoten zusammenlaufen, werden konkretisiert durch Seile. So ist jeder einzelne Strang ein zur Einheit verflochtenes Vieles. Mit der reichen Semantik, die dem Seil zugesprochen wird, wie Verbindung, Befestigung, Halt, Sicherheit, ist das Seil ein Inbegriff des Konstruktiven. Es laufen also positive Impulse im Weltknoten zusammen und machen somit das Konglomerat zu einer Potenz. Der Weltknoten ist das Ineinander der Weltkultur, ein Organismus aus Vielem. Die in leuchtend gelbe Farbe getränkten Seile geben dem Weltknoten seine Signalkraft und Stärke. Das leuchtende Gelb steht für Leben, Licht und Zukunft.